Tod nach Momo-Challenge: Vater reicht Klage gegen Whatsapp und Youtube ein

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Tod nach Momo-ChallengeVater reicht Klage gegen Whatsapp und Youtube ein

Ein makabres Internetspiel, bekannt als Momo-Challenge hat in Frankreich zu einem Todesfall geführt. Ein Vater hat nun Klage gegen mehrere Internet-Plattformen eingereicht.

Die Eltern von Kendal hatten ihn tot in seinem Zimmer aufgefunden – aufgehängt mit seinem Kimono-Gürtel. Kendal war lebensfroh und hätte von sich aus keinen Selbstmord begangen, so die Familie. Er sei an den Folgen der Momo Challenge gestorben. Das makabere Spiel, das über Whatsapp verbreitet wird, fordere die Teilnehmer zu gefährlichen Handlungen auf, die bis zum Tod führen könnten, sind die Eltern überzeugt.

Klage auch gegen Dating-Website

Kendals Vater hat nun eine Klage wegen «Gefährdung des Lebens» gegen Youtube, Whatsapp und den französischen Staat eingereicht. «Ich beschuldige Youtube und Whatsapp, junge Menschen nicht zu schützen», sagte René G. zur Nachrichtenagentur AFP. Auch gegen eine Dating-Webseite reichte der Vater Klage ein, weil sich sein noch minderjähriger Sohn dort ohne Altersprüfung einschreiben konnte. «Ich denke, dass der Staat die Gefahren, die vom Internet ausgehen, nicht ausreichend berücksichtigt.»

Mit den rechtlichen Schritten wolle die Familie vor allem die Öffentlichkeit warnen und Tragödien gleicher Art in Zukunft verhindern. Die genauen Umstände und die Todesursache werden laut Staatsanwalt derzeit ermittelt.

13-Jähriger stirbt in Belgien

Erst am Montag starb ein 13-Jähriger aus der belgischen Provinz Luxemburg an den Folgen eines Suizidversuchs. Auch dieser soll wahrscheinlich durch die Momo-Challenge ausgelöst worden sein. Der Junge wurde ebenfalls von seinen Eltern gefunden, er hatte sich erhängt. Der Teenager galt als lebensfroh und unproblematisch.

Nachfolger der Blue Whale Challenge

Momo ist eine Statue aus Japan, die in der Vanilla Gallery in Tokio ausgestellt wurde. Momo ist angelehnt an das japanische Fabelwesen Ubume. Im Sommer machte ein Kettenbrief mit dem Foto der Kreatur die Runde und erschreckte unzählige Whatsapp-Nutzer. Später resultierte daraus die Momo Challenge.

Letztes Jahr warnte Frankreichs Polizei bereits vor den Risiken eines ähnlichen Spiels. Bei der Blue Whale Challenge wurden junge Menschen während 50 Tagen vor Herausforderungen gestellt, die bis zur letzten Stufe – dem Selbstmord – immer lebensbedrohlicher wurden.

(L'essentiel/afp)

Plagen Sie sich manchmal mit Suizid-Gedanken? Unter prevention-suicide.lu finden sie eine Liste von Einrichtungen, die akutpsychiatrische Versorgung und Krisenintervention in Luxemburg betreiben und Sie bei Bedarf an andere Hilfsstellen verweisen können.

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