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YouTuber Leon Machère muss 25.000 Euro Strafe zahlen

Wegen zwei fragwürdigen Scherzvideos ist der YouTuber Leon Machère zu einer fünfstelligen Geldstrafe verurteilt worden. Zu der Entscheidung kam es, nachdem er einen Strafbefehl angefochten hatte.
Leon Machère

Leon Machère

Foto: Axel Heimken/ dpa

Wegen zwei Videos zum Thema Polizei muss der Hamburger YouTuber Leon Machère 25.000 Euro an die Staatskasse zahlen. Das Amtsgericht stellte am Mittwoch jedoch ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat und Amtsanmaßung ein (Az.: 245 Ds 184/18).

Neben der Zahlungsauflage wurde dem 26-Jährigen auferlegt, in den nächsten sechs Monaten keine neuen Polizei-Pranks ins Netz zu stellen, bei denen Beamte lächerlich gemacht werden. Prank bedeutet im Englischen Streich.

Machère, der mit bürgerlichem Namen Rustem Ramaj heißt, hatte am 1. August einen Strafbefehl erhalten und sollte 150 Tagessätze zu 250 Euro - insgesamt 37.500 Euro - zahlen. Dagegen hatte er Einspruch eingelegt.

Mehr als zwei Millionen Abonnenten verfolgen den YouTube-Kanal von Machère. Für seinen YouTube-Kanal lässt er auf Video festhalten, wie ihm ahnungslose Passanten - zumeist in Hamburg - auf den Leim gehen. Zwei dieser Streiche haben ihm nun die Geldstrafe eingebracht.

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Foto: YouTube/ Simon Desue

Im vergangenen Jahr hatte er ein Video von einem Prank veröffentlicht, in dem er - geschickt platziert in der Nähe von Polizisten - so tut, als würde er Wände mit Graffiti besprühen. In Wirklichkeit hält er eine Dose Kühlspray in der Hand. Zwar werden Polizisten auf ihn aufmerksam, doch statt maximaler Eskalation folgt zunächst nur ein interessierter Austausch. "Machen Sie das sauber hier oder was?", fragen zwei der Polizisten Machère.

Auch an einer anderen Häuserecke will eine Polizistin nichts mit Machère zu tun haben, nachdem klar ist, dass er kein Graffito sprüht. "Haben Sie einen Euro für mich?", ruft der YouTuber ihr noch hinterher, wohl in der Hoffnung auf ein paar Sekunden mehr Video. Ein anderer Polizist droht am Ende des Videos immerhin mit Festnahme. Er gibt Machère schließlich den Tipp: "Lassen Sie es doch einfach."

Für ein weiteres Video fuhr Machère laut den Vorwürfen des Gerichts mit Blaulicht und Martinshorn in einem weißen Auto durch die Straßen von Hamburg und forderte Passanten per Megafon auf, sich auszuziehen oder andere Anweisungen zu befolgen. Einige Menschen glaubten an einen Polizeieinsatz, Machère filmte alles für seinen Kanal.

Vor Gericht sagte der YouTuber nun, dass er sein Geld nicht mehr mit Videos dieser Art, sondern nur noch mit Musik verdiene.

mak/dpa
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